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27.08.2003

Rückschlag für die Xenotransplantation: Sudden Death bei geklonten Schweinen

Für die Forscher sah es zunächst vielversprechend aus. In der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Biology of Reproduction stellten sie eine neue Klontechnik vor, die sie bei Schweinen anwandten. Diese konnten bisher nur mit sehr grossem Aufwand geklont werden (siehe Tabelle). Mit der Ausrüstung, wie sie bei der üblichen Spermieninjektion verwendet wird, wurde in die entkernte Eizelle eine komplette Zelle (statt nur der Zellkern) eines genetisch veränderten Schweines transferiert. Von 801 rekonstruierten Embryonen wurden 685 in neun Leihmuttertiere transferiert. Vier Ferkel wurden schliesslich geboren. Eines davon starb drei Tage danach aufgrund einer Infektion und einer abnormalen Entwicklung der Wirbelsäule.

Wie Nature Science Update am 27. Aug. 2003 berichtete, erlitten die drei überlebenden Ferkel plötzlich einen Kollaps und starben an einem Herzfehler. Keines ist sechs Monate alt geworden. Der Leiter des Teams nannte das schockierende Phänomen "adult clone sudden death syndrome". Mit dem Klonen von genetisch veränderten Schweinen will man letztlich transplantierbare Organe (Herz, Nieren, Leber etc.) erhalten, die ohne akute Immunabwehr auf den Menschen übertragen werden sollen. Unklar ist die mögliche Übertragung von Viren der Schweine, die für den Menschen eine nicht abschätzbare Gefahr sein könnten. Der plötzliche Tod der Schweine stellt das Unterfangen zusätzlich in Frage.

Externe Links

Parson Helen, Adult clones in sudden death shock: Nature Science Update 27. Aug. (2003).

Vgl. Jang-Won Lee, Shin-Chih Wu, X. Cindy Tian, Michele Barber, Thomas Hoagland, John Riesen, Kun-Hsiung Lee, Ching-Fu Tu, Winston T.K. Cheng, and Xiangzhong Yang, Production of Cloned Pigs by Whole-Cell Intracytoplasmic Microinjection: Biol Reprod 69 (2003) 995-1001.