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09-11.03.2001 Italien

Inhalt:

Antinori's Werbefeldzug für Menschenklone

Internationaler Workshop für "therapeutisches" Klonen, 9. März 2001 (E-Mail-Adressen)

Sagen Sie den Herren Ihre Meinung!

Antinori's Werbefeldzug für Menschenklone

Vor über 50 Jahren wurden in den Konzentrationslagern die unzähligen verwerflichen Experimente an Menschen durchgeführt. Heute gibt es Ärzte in weissen Kitteln, die offensichtlich unbehelligt an Klonprojekten in ihren Labors arbeiten, die den entwürdigenden Versuchen damals in den KZ's nicht nachstehen. Sie geben Interviews (Times, Der Spiegel, Die Zeit, Die Woche etc.), veranstalten Pressekonferenzen und Workshops. Mit einer kaum zu überbietenden Arroganz werden uns die Pläne für das erste geklonte Menschenbaby aufgetischt. So hielt S. Antinori in Aussagen, die in der Welt und im Spiegel erschienen sind, fest:

Internationaler Workshop für "therapeutisches" Klonen, 9. März 2001

Der Workshop, der in Rom stattgefunden hat, brachte gemäss den Agenturmeldungen nichts Neues. Sicher arbeiten S. Antinori und P. Zavos am Projekt zur Klonierung des ersten Menschen. W. Feichtinger hat sich unterdessen vom reproduktiven Klonen distanziert; von den anderen Referenten der Tagung ist die Haltung diesbezüglich nicht ganz klar. Die Veranstaltung diente m.E. vor allem dazu, in den Medien präsent zu sein.

Referent Land E-Mail Vortragsthema
L. FRATI Italien
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Therapeutic applications of cloned stem cells
S. ANTINORI Italien
antinori@raprui.it

vorbereitete E-Mail

The motivation of the sterile couple for reproductive cloning. Gynecological indications.
W. FEICHTINGER Österreich
wilfried.feichtinger@univie.ac.at

Dr. Feichtinger hat sich unterdessen vom reproduktiven Klonen wie folgt distanziert: "Das ist ein totales Mißverständnis. Ich habe niemals behauptet Menschen klonen zu wollen! Ich habe mich lediglich als Präsident einer internationalen Gesellschaft dafür eingesetzt das Thema offen zu diskutieren (auf Kongressen) und nicht den Kopf in den Sand zu stecken (wie es z. B. der Vatikan jetzt tut), da es diese Technik in absehbarer Zeit geben wird, ob man will oder nicht."

Standpoints of different Scientific Societies towards cloning.
K. ILLMENSEE Österreich
karl.illmensee@uklibk.ac.at

vorbereitete E-Mail

The past and future of cloning.
M. LEVANDUSKY USA
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Nuclear transfer procedure for the production of human stem cell cultures without creating embryos
P. ZAVOS USA
drz@aia-zavos.com

vorbereitete E-Mail

Andrological indications for human therapeutic cloning.
A. BARBARO Italien
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Will cloning make us immortal?

Beüglich der ethischen Problematik haben wir beim Klonen völlig klare Verhältnisse. Die Katholische Kirche hat sich schon 1987 damit im Detail befasst und sich unmissverständlich dagegen aussgesprochen. Auszüge aus diesem und späteren Dokumenten sind hier auf einer eigenen Seite zugänglich. Am 8. März 2001 veröffentlichte die Deutsche Bischofskonferenz eine Stellungnahme zu den ethischen Fragen der Biomedizin.

Sagen Sie den Herren Ihre Meinung!

Wahrscheinlich werden die Herrn Antinori, Zavos und Co. von ihrem Vorhaben Menschen zu klonen nicht abzubringen sein. Ich bin trotzdem der Auffassung, dass sie ein Echo verdienen. Einige E-mail-Adressen sind oben angegeben und z.T. mit dem untenstehenden Text vorbereitet. Sie können selbstverständlich nach Ihrem Gutdünken Änderungen vornehmen. Schreiben Sie den Herren bitte kühl, sachlich und deutlich (bitte keine Schandbriefe!), was Sie von diesem Vorhaben halten. Beispielsweise wie folgt:

Sehr geehrter ...

Ihr Vorhaben, Menschen reproduktiv zu klonen, finde ich absolut verwerflich. Allein die Ankündigung, es würden für die Klonversuche Eizellen von 200 Frauen benötigt, ist ein Angriff auf die Würde des Menschen. Frauen werden zu Eizelllieferanten degradiert. Sie nehmen nicht nur von unzähligen Embryonen den Reagenzglastod in Kauf, sondern auch die Abtreibung von vielen fehlgebildeten Kindern. Derartige Versuche mit Menschen unterscheiden sich bezüglich ihrer Niederträchtigkeit nicht von jenen Experimenten, die vor über 50 Jahren in Konzentrationslagern stattgefunden haben.

Denken Sie daran, dass Sie nicht nur Verantwortung für die ersten Klone übernehmen müssen, sondern auch für den Tod jener Kinder, die an den Folgen Ihrer Experimente vor oder nach der Geburt sterben werden. Wenn Sie noch über ein Minimum an ethischem Fingerspitzengefühl verfügen, müssen Sie sich von diesem Projekt zurückziehen.

In grosser Sorge grüsst Sie ...

Englische Fassung:

Mr. ...

I am writing you because I am concerned about your disregard of human dignity. Your human cloning project is absolutely unacceptable. Using eggs from over 200 women is a serious disregard of human dignity. Women were misused as suppliers of human eggs. You are playing with countless embryos. As a result of your experiments most embryos are going to die. Many children will die in utero because of anomalies and induced abortions. Such experiments are not different from the trials in concentration camps more than 50 years ago. If you lead or attend these cloning experiments you will be responsible for all of the consequences: Death of many children in utero or after birth.

If you have the least bit of ethical sensitivity you should give up this project.

Signed,

Externe Links

Stellungnahme der Deutschen Bischofskonferenz zur Biomedizin: Der Mensch: sein eigener Schöpfer? 8. März 2001

Interview: Wolf Eckhard, "Ein Mensch ist mehr als die Summe seiner Gene" Die Süddeutsche Zeitung vom 9. März 2001, S. 16.

Interview: Wilmut Ian, Das ist ein Traum, ein Albtraum. Die Zeit vom 8. März 2001.

British Medical Journal: Scientists plan human cloning clinic in the United States. 10. Februar 2001.

Interview: S. Antinori, Wir kennen das Risiko noch nicht. Der Spiegel vom 4. Februar 2001.