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28.01.2001 USA

Zwei Forscher aus den USA und Italien wollen unfruchtbaren Paaren mittels Klonen "helfen"

Die beiden Nachrichtenagenturen AP und Reuters haben berichtet, anlässlich einer Konferenz in Lexington hätten der US-Forscher Panayiotis Zavos und der Italiener Severino Antinori ihre Pläne für eine Zusammenarbeit beim Klonen von Menschen vorgestellt. Gemäss Zavos haben sich für diesen weltweit ersten derartigen Versuch bereits zehn unfruchtbare Paare gemeldet. Die Wissenschaftler würden in einem Mittelmeeranrainerstaat an diesem Projekt arbeiten. Im März werde dazu eine Konferenz stattfinden, zu der auch ein Vertreter des Vatikans eingeladen werden.

Zavos hat sich in den letzten Jahren mit männlicher Unfruchtbarkeit beschäftigt. In der medizinischen Datenbank Medline sind von Antinori seit 1997 keine Publikationen zur Fortpflanzungsmedizin auffindbar. Er hat sich seither intensiv mit der Immunschwächekrankheit AIDS befasst. Als Professor für Fortpflanzungsmedizin an der Universität Rom hatte er 1994 für Aufsehen gesorgt als er einer 62-jährigen Frau zu einem Kind verhalf. Andere haben diesen unrühmlichen Rekord mit 63 Jahren noch überboten. Zudem wird berichtet, Antinori habe eine Technik entwickelt, im Entstehen begriffene Spermazellen unfruchtbarer Männer in den Hoden von Mäusen wachsen zu lassen.

Ob die beiden Forscher lediglich auf Publizität aus sind, wird sich weisen. Wenn sie tatsächlich die Klonmethode beim Menschen anwenden wollen, die zur Geburt von Dolly geführt hat, dann müssten sie für jedes unfruchtbare Paar über 200 Embryonen klonen, um eine Geburt einigermassen wahrscheinlich zu machen. Das Vorhaben ist nicht nur aus ethischer Sicht absolut verwerflich, sondern mit medizinisch nicht absehbaren Risiken behaftet. Zudem ergeben sich logistische Probleme für die Beschaffung der zahlreichen menschlichen Eizellen. Selbst wenn nun gerade für das Klonen auf die Präimplantationsdiagnostik und die pränatale Diagnostik zurückgegriffen werden kann, sind von aussen nicht erkennbare Fehlbildungen, wie sie in Tierversuchen auftreten, sehr wahrscheinlich. Ca. 50% , in Einzelfällen bis zu 70%, aller geklonten Tiere sterben kurz nach der Geburt trotz intensivster medizinischer Betreuung. Um einem solchen geplanten Wahnsinn zu begegnen wäre es notwendig, Zavos und Antinori von ihren Lehrstühlen zu entlassen und sie mit einem Publikations- und Forschungsverbot zu bestrafen.

Externe Links

Geburt des ersten geklonten Babys noch dieses Jahr? (27.11.2002)

Externe Links

Quellen:

(Reuters) Meldung vom 27. Januar 16:52 Uhr

(AP) Meldung vom 27. Januar 05:08 Uhr

Keller Christoph, Madörin Tobias, Ein Mensch ist ein Mensch ist ein Mensch. Tages-Anzeiger Nr. 14, 10. April 1999, 30.

Paulson R.J., Thornton M.H., Francis M.M., Salvador H.S., Successful Pregnancy in a 63-Year-Old Woman: Fertil Steril 67 (1997) 949-951.