Ethische Aspekte

Philosophische
Positionen

Aktualisiert: 05.03.2007

Christliche Ethik

Die ethische Bewertung des "therapeutischen" und "reproduktiven" Klonens müsste aus katholischer, wie aus evangelischer Sicht zum gleichen Ergebnis führen. Der christliche Menschenwürdebegriff ist umfassender als eine rein philosophisch betrachtete Menschenwürde. Christliche Ethik hat das Faktum der Menschwerdung des Gottessohnes und sein Erlösungswerk für die Menschheit zu berücksichtigen. Somit müssten eigentlich alle christlichen Konfessionen, die sich zur menschlichen und göttlichen Natur Christi bekennen, eine einheitliche Grundlage für ihre Ethik haben. Wo allerdings der Glaube, dass Jesus Christus wahrer Gott und wahrer Mensch ist, nicht vorbehaltlos anerkannt wird, ergeben sich Differenzen im Begriff der Menschenwürde und somit auch in den ethischen Bewertungen.

Philosophische Ethik

Auf diesem Gebiet öffnet sich ein enorm breites Feld von Positionen. Ein und dasselbe bioethische Problem wird je nach der Philosophie, die angewandt wird, ganz unterschiedlich beurteilt. Vielleicht wird gerade bei der Bewertung des Klonens deutlich, dass zwar Philosophie ein unverzichtbares Instrument ist, aber abgelöst von jedem Bezug zu Gott und zur Offenbarung, nicht in jenem Rahmen eingesetzt werden kann, wie wenn sie in der theologischen Wissenschaft zur Anwendung kommt.

Einer Illusion geben sich jene Philosophen hin, die meinen, mit einer minimalistischen Menschenwürdekonzeption, sei bezüglich der bioethischen Probleme ein breiter Konsens in der Gesellschaft möglich. Wer eine christliche Ethik vertritt, wird niemals auf eine minimalistische Menschenwürdekonzeption eintreten können, ohne wesentliche Elemente des geoffenbarten Glaubens leugnen zu müssen. Eigenartigerweise wird oft mit dem Schlagwort 'Pluralismus' argumentiert und zugleich die christliche Ethik völlig ausgeblendet. 'Pluralismus' im wörtlichen Sinn ist damit nicht mehr zutreffend, sondern eher der Begriff 'Minimalismus'. Die Wirkung der im Trend liegenden philosophischen Ethik kann kaum überschätzt werden. Unzählige Gesetze in dieser Welt sind in jenem Geist abgefasst, der der Forschung und dem wirtschaftlichen Gewinnstreben genügend Spielraum lässt. Anscheinend oder auch in Wirklichkeit gute Zwecke werden allem anderen übergeordnet, so dass sie auf beliebigen Wegen angestrebt werden können. Wegen dieser sehr verbreiteten Geisteshaltung haben christliche Werte in zunehmendem Mass den "höheren" Prinzipien den Platz freizumachen.

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